Rückeroth liegt im  unteren Westerwaldkreis  (Rheinland-Pfalz ) in  einer  fruchtbaren  Ebene, als „Selters / Dierdorfer Becken“  bezeichnet,  auf einer Meereshöhe von  etwa 290 bis 320 m  ü.N.  Das Klima kann man durchaus als mild bezeichnen. Die Anbindung zur A 3 / A 48 beträgt  ca. 8 km. Den  neuen ICE-Bahnhof Montabaur  ( 20 km)  Koblenz ( 30 km), Köln ( 100 km) oder Frankfurt/Main ( 100 km )  kann man bequem die A 3  oder A 48 erreichen.

Rückeroth hat zur Zeit rund  560 Einwohner. Die Gemarkungsgröße beträgt 348 Hektar, davon sind 153 Hektar Wald.

Die Entstehung von Rückeroth ist um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert anzusetzen. Im Jahre 1259 wurde Rückeroth erstmals urkundlich erwähnt, Die Kirche zu Rückeroth wurde in den Jahren 1200 - 1240 erbaut. Trotz Umbau- und Ausbesserungsarbeiten in den Jahren 1735 , 1946/47, sowie 1958 und 1993/94 blieb sie bis in die heutigen Tage in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Neben der Kirche erhebt sich eine uralte Linde, welche heute als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Sie diente in den früheren Jahren als Gerichtslinde. Es war eines der vier „Hohe Gerichte „ in der Grafschaft Wied.

Dem heutigen Betrachter bietet Rückeroth, etwas abseits der Straße Selters-Herschbach gelegen, ein abgerundetes und idyllisches Ortsbild, welches von der Kirche und der Gerichtslinde, dem "Wahrzeichen" von Rückeroth, überragt und geprägt wird. Rückeroth kann man heute fast schon als reine Wohngemeinde bezeichnen. Es sind nur wenige, nicht störende Gewerbebetriebe vorhanden.

Die Landwirtschaft ist, wie überall, auf dem Rückzug. Einige Nebenerwerbslandwirte sorgen dafür, dass die Feldflur noch bewirtschaftet wird.

In den Jahren 1982 bis 1986 wurde ein klassisches Flurbereinigungsverfahren mit Ortsregulierung durchgeführt.
Bei den heutigen Flurbereinigungsverfahren kann man nicht mehr von einem "Ausräumen der Feldflur" sprechen, sondern die Gemarkung erfuhr eine Änderung im positiven Sinne.
Neben der Schaffung von sinnvollen Bewirtschaftungsflächen wurden unter anderem sehr viele Hecken und Feldgehölze angelegt. Wirtschaftswege wurden zum Teil ausgebaut und mit einer Obstbaumreihe versehen.  

In den Jahren 1988 bis 1989 erfolgte im Zuge des Baues der Umgehungsstraße Selters-Herschbach auf Initiative und mit Kostenbeteiligung der Gemeinde Rückeroth die Verlegung der Kreisstraße 136 aus der Ortslage heraus an den Ortsrand mit einer Anbindung an die neue Umgehungsstraße.
Durch diese, für die Gemeinde Rückeroth wichtige Maßnahme konnte der gesamte innerörtliche Bereich von jeglichem Durchgangsverkehr entlastet und somit die Wohnqualität erheblich verbessert werden.

Im Jahre 1990 wurde das ehemalige Schulgebäude Rückeroth-Goddert, welches bis zu diesem Zeitpunkt als Dorfgemeinschaftshaus diente, an den Verein "Ev. Jugendhaus e.V." verkauft, welcher hier für das Ev. Dekanat Selters das Jugendhaus "Baustelle" einrichten konnte, wo nun den Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von sinnvollen Freizeitgestaltungen angeboten wird. Im Gegenzug wurde in der Ortsmitte die ehemalige Gaststätte Groß von der Gemeinde erworben. Nach umfangreichen Umbauarbeiten und dem Anbau einer Mehrzweckhalle wird das neue Dorfgemeinschaftshaus von den Bürgern gut genutzt und in der Mehrzweckhalle den Ortsvereinen die Möglichkeit sportlicher Aktivitäten geboten. Durch die gelungene Architektur wurde auch ein harmonischer Ortsmittelpunkt geschaffen.

Neben dem Dorfgemeinschaftshaus und den kirchlichen Einrichtungen, wie Pfarr- und Pfarrgemeindehaus, verfügt die Gemeinde Rückeroth über ein Gemeindehaus, wo auch das Feuerwehrgerätehaus untergebracht ist,  eine Friedhofshalle, einen Kinderspielplatz und einen Bolzplatz.

Bei der Schaffung von Neubaugebieten hat sich die Gemeinde Rückeroth in den letzten Jahren zurückhaltend gezeigt. Hierdurch konnten die dörflichen Strukturen erhalten werden.
Da aber zwischenzeitlich fast alle Baulücken geschlossen sind, hat sich der Gemeinderat entschlossen, am nördlichen Ortsrand das Neubaugebiet  „Im Glockenstück" mit insgesamt 33 Bauplätzen auszuweisen. Der Verkauf dieser Grundstücke soll sich nach dem örtlichen Bedarf orientieren. Für dieses Baugebiet ist zur L 305 hin ein Lärmschutzwall vorgesehen, welcher auch noch für weitere Anlieger in diesem Bereich Wirkung zeigt.

Zurückschauend kann man sagen, dass sich in den letzten 25 Jahren das Bild unserer Ortslage, der Feldflur und des Gemeindewaldes positiv verändert hat.

Durch den  Bau der Umgehungsstraße und dadurch bedingten Wegfall des gesamten  Durchgangsverkehrs aus der Ortslage konnte die Wohnqualität und auch der Freizeitwert erheblich gesteigert werden.

Rückeroth kann man heute durchaus als lebens- und liebenswerte Gemeinde mit intakter Dorfgemeinschaft bezeichnen.

Manfred Ascheid, Ortsbürgermeister

 

Das Ortswappen der Gemeinde Rückeroth

Der alte isenburg-wiedsche Ort Rückeroth hat seit 1488 ein belegtes Kirchensiegel, welches  unter anderem auch von dem Hohen Gericht benutzt wurde.

Dieses alte  Kirchensiegel zeigt den Schutzpatron der Kirche zu Rückeroth, den Heiligen St. Pankratius. Vor sich hält er ein Wappenschild. Auf goldenen Grund befindet sich ein schwarzes Kreuz, bewinkelt mit 4 silbernen Sternen.

 

Mit  Einverständnis  der Ev. Kirchengemeinde Rückeroth und  Genehmigung durch die damalige Bezirksregierung Koblenz führt heute unsere Gemeinde dieses  historische Wappenschild als offizielles Gemeindewappen und –siegel.

Kirchensiegel Ortswappen