Geschichte der Ortsgemeinde Rückeroth
Die Entstehung von Rückeroth ist um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert anzusetzen. Im Jahre 1259 wurde Rückeroth erstmals urkundlich erwähnt, Die Kirche zu Rückeroth wurde in den Jahren 1200 - 1240 erbaut. Trotz Umbau- und Ausbesserungsarbeiten in den Jahren 1735 , 1946/47, sowie 1958 und 1993/94 blieb sie bis in die heutigen Tage in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Neben der Kirche erhebt sich eine uralte Linde, welche heute als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Sie diente in den früheren Jahren als Gerichtslinde. Es war eines der vier Hohegerichte in der Grafschaft Wied.
Dem heutigen Betrachter bietet Rückeroth, etwas abseits der Straße Selters-Herschbach gelegen, ein abgerundetes und idyllisches Ortsbild, welches von der Kirche und der Gerichtslinde, dem "Wahrzeichen" von Rückeroth, überragt und geprägt wird.
Rückeroth kann man heute fast schon als reine Wohngemeinde bezeichnen. Es sind nur einige, nicht störende Gewerbebetriebe vorhanden. Rückeroth hat rd. 550 Einwohner, welche in über 220 Haushaltungen leben. Die Gemarkungsgröße beträgt 348 Hektar, davon sind 153 Hektar Wald. Die Landwirtschaft ist, wie überall, auf dem Rückzug. Einige Nebenerwerbslandwirte sorgen dafür, daß die Feldflur noch bewirtschaftet wird.
In den Jahren 1982 bis 1986 wurde ein klassisches Flurbereinigungsverfahren mit Ortsregulierung durchgeführt.
Bei den heutigen Flurbereinigungsverfahren kann man nicht mehr von einem "ausräumen der Feldflur" sprechen, sondern die Gemarkung erfuhr eine Änderung im positiven Sinne.
Neben der Schaffung von sinnvollen Bewirtschaftungsflächen wurden Hecken und Feldgehölze angelegt. Wirtschaftswege wurden zum Teil ausgebaut und mit einer Obstbaumreihe versehen.
In den Jahren 1988 bis 1989 erfolgte im Zuge des Baues der Umgehungsstraße Selters-Herschbach auf Initiative und mit Kostenbeteiligung der Gemeinde Rückeroth die Verlegung der Kreisstraße 136 aus der Ortslage heraus an den Ortsrand mit einer Anbindung an die neue Umgehungsstraße.
Durch diese, für die Gemeinde Rückeroth wichtige Maßnahme konnte der gesamte innerörtliche Bereich von jeglichem Durchgangsverkehr entlastet und somit die Wohnqualität erheblich verbessert werden. Auch im Vereinsleben und kulturellen Bereich hat vieles eine positive Entwicklung genommen.
In der Ortsmitte die ehemalige Gaststätte Groß von der Gemeinde erworben. Nach umfangreichen Umbauarbeiten und dem Anbau einer Mehrzweckhalle wird das neue Dorfgemeinschaftshaus von den Bürgern gut genutzt und in der Mehrzweckhalle den Ortsvereinen die Möglichkeit sportlicher Aktivitäten geboten. Durch die gelungene Architektur wurde auch ein harmonischer Ortsmittelpunkt geschaffen. Neben dem Dorfgemeinschaftshaus und den kirchlichen Einrichtungen, wie Pfarr- und Pfaffgemeindehaus, verfügt die Gemeinde Rückeroth über ein Gemeindehaus, wo auch das Feuerwehrgerätehaus untergebracht ist, sowie eine Friedhofshalle, einen Kinderspielplatz und einen Bolzplatz.
Bei der Schaffung von Neubaugebieten hat sich die Gemeinde Rückeroth in den letzten Jahren zurückhaltend gezeigt. Hierdurch konnten die dörflichen Strukturen erhalten werden.
Da aber zwischenzeitlich fast alle Baulücken geschlossen sind, hat sich der Gemeinderat entschlossen, am nördlichen Ortsrand das Neubaugebiet "Glockenstück" auszuweisen. Für dieses Baugebiet ist zur L 305 hin ein Lärmschutzwall vorgesehen, welcher auch noch für weitere Anlieger in diesem Bereich Wirkung zeigen wird.
Zurückschauend kann man sagen, dass sich in den letzten 25 Jahren das Bild unserer Ortslage, der Feldflur und des Gemeindewaldes positiv verändert hat.
Rückeroth ist heute eine lebens- und liebenswerte Gemeinde mit intakter Dorfgemeinschaft und guter Wohnqualität.